Blum-Novotest

KLT- und ½ EPAL Transport mit MiR250-Flotte 

Zur Optimierung von Intralogistik-Prozessen installierte SPIE ESCAD, unser Excellent Partner, bei Blum-Novotest eine MiR250-Flotte inkl. Shelf Carrier Top-Modul, Aufzug- und Rolltoranbindung. Die Fahrzeuge transportieren neben kundenspezifischen mobilen Shelfs für klassische KLTs auch kundenspezifische Carts für ½ Europaletten. Somit können 90% der Intralogistik-Prozesse über die Flotte abgebildet werden. 

Über Blum-Novotest

Blum-Novotest ist Technologieführer in der Fertigungsmesstechnik. 1968 gegründet, arbeiten heute über 650 Mitarbeiter in Niederlassungen in Europa, USA, Südamerika und Asien an kunden- und zukunftsorientierten Lösungen für fortschrittlichste Mess- und Prüftechnik in der Automobil-, Luftfahrt- und Werkzeugmaschinenindustrie. 

Herausforderung und Zielsetzung

Die Nachfrage nach ihren Produkten hat sich bei Blum-Novotest stark erhöht. Das liegt an den höheren Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeiten und an die Automatisierbarkeit von Fertigungsprozessen auf Werkzeugmaschinen. 

Blum-Novotest hatte für seinen Intralogistik-Prozesse diverse Material- und Etagenwagen im Einsatz. Diese wurden manuell von den Mitarbeitern zu den jeweiligen Stationen in unterschiedlichen Stockwerken gebracht. Die Zielsetzung war also, Blum-Novotest die bestmögliche, flexible Automatisierungs-Lösung aufzuzeigen und diese vor Ort umzusetzen. Teststellungen wurden vorab bei SPIE ESCAD in Pfullendorf durchgeführt. 

Solution

In einem ersten Abstimmungsmeeting wurde der seinerzeit aktuelle Prozess, sowie der angedachte, optimierter Ablauf in der Produktionslogistik besprochen. Kundenseitig war das Ausheben der einzelnen Transportträger der erste Ansatz – One Piece Flow. Diese Lösung hätte das Potenzial des AMR MiR250 von Mobile Industrial Robots aber nicht ausgeschöpft. Stattdessen wurde der stockwerkübergreifende Warentransport mit einem MiR250 Shelf evaluiert. Die Offenheit, die Einfachheit, der intuitive Umgang und der kollaborative Ansatz des Systems waren dabei ausschlaggebenden Erfolgsfaktoren – auch für die Zusammenarbeit mit dem Systemintegrator SPIE ESCAD. 

Ein erster Wagen (Prototyp) wurde durch Blum-Novotest erstellt, der bei SPIE ESCAD vor Ort getestet und auf Schwachstellen überprüft wurde. Nach der Auswertung der nötigen Wegstrecken und voraussichtlichen Transportaufträge wurden zwei MiR250 Roboter mit Shelf-Modul geplant. Die Auslegung der Quellen und Senken sowie die Platzierung der Ladestation wurde gemeinschaftlich ausgearbeitet. 

Im ersten Schritt der Implementierung wurde die Torsteuerung in zwei Produktionsbereichen und die Aufzuganbindung mit dem Hersteller umgesetzt, die MiR Fleet Software installiert und getestet. Sporadische Fehler in der herstellerbedingten Kommunikation mit dem Aufzug konnten analysiert, lokalisiert und schließlich durch eine Softwareanpassung behoben werden. 

Die sicherheitstechnische Abnahme (CE) der MiR250 Roboter und der durch Blum-Novotest konstruierten Wagen (für KLTs und ½ EPAL) erfolgte durch SPIE ESCAD. Weitere Bereiche (Quellen und Senken) werden direkt von Blum-Novotest eingebunden und die Missionen erweitert. 

Einige zu Beginn des Projektes komplex erscheinende Themenstellungen, wie die Einbindung des Aufzuges, konnten in der Zusammenarbeit mit SPIE ESCAD einfach gelöst werden, ohne Abstriche am Funktionsumfang oder der Sicherheit.

Florian Knörle

Leiter Einkauf & Logistik, Mitglied der Geschäftsleitung | Blum-Novotest

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Benefits

Blum-Novotest konnte den Ablauf der Intralogistik-Prozesse stark verbessern. Der Entfall von Wege- und Wartezeiten setzte wertvolle Kapazitäten bei den Mitarbeitern frei. So konnten bis jetzt über 1200 km Wegstrecke eingespart werden. Dazu kommen die großen Wartezeiten vor und in den Aufzügen. Darüber hinaus konnte das automatisierte Transportsystem Logistikprozesse standardisieren. Das steigert die Effizienz und senkt die Fehlerquote. 

Durch die iterative und agile Umsetzung konnte Blum-Novotest schnell in der für sie neuen Technologie fußfassen, sie verstehen und beherrschen – was dem Kunden als technisch geprägtes Unternehmen wichtig war. Es ist nun in der Lage, ohne weiteren Support das System weiterzuentwickeln. 

Gleichzeitig wurde bewusst auf eine Vollautomatisierung verzichtet. Die Missionen für die beiden Robotersysteme müssen manuell ausgelöst werden. Die Mitarbeiter sollen die AMR als Hilfsmittel sehen und sich für sie verantwortlich fühlen. So wird das Aufkommen einer Konkurrenzsituation nachhaltig verhindert. 

Um den gestiegenen Bedarfen, den Ansprüchen an unsere internen Prozesse und dem Ansporn einer effizienten Herstellung am Standort Deutschland gerecht zu werden, hat Blum-Novotest eine 10 Jahresagenda zur Optimierung und Automatisierung der Gesamtlogistik entwickelt. Das FTS-Projekt, ein Teil dieser Agenda, konnte schnell, effizient und mit einem kurzen ROI erfolgreich umgesetzt werden. 95% der Intralogistik-Prozesse können über die Flotte abgebildet werden. Der weitere Ausbau der Flotte oder die Anbindung an weitere automatisierte Lagersysteme ist gegeben und in Planung. 

Das Teilprojekt war ein weiterer wichtiger Schritt für eine automatisierte und digitale Zukunft.

Florian Knörle

Leiter Einkauf & Logistik, Mitglied der Geschäftsleitung | Blum-Novotest

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